Die Historie und Gegenwart des Siegelstempels

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Die Historie und Gegenwart des Siegelstempels

3 Januar 2017
 Kategorien: Sicherheit, Blog


Der Siegelstempel, hin und wieder auch als Petschaft bezeichnet, kam und kommt überall dort zum Einsatz, wo spezielle und vertrauliche Informationen unverfälscht ihren Empfänger erreichen sollen. Neben der Sicherung von Gegenständen, die vor unbefugten Öffnen oder Gebrauch geschützt werden müssen, dient er außerdem zur Beglaubigung von Dokumenten aller Art. Die Begriffe "Siegelstempel" als reines Prägewerkzeug und "Siegel" als Abdruck, werden häufig nicht unterschieden und meist synonym verwendet. Das Führen eines amtlichen Siegels ist gesetzlich geregelt. Der sogenannte "Siegelbruch" eines amtlichen Siegels ist in Deutschland nach § 136 Abs. 2 des StGB strafbar. Das Unbrauchbarmachen eines behördlichen Siegels darf nur unter Hinzuziehung eines Zeugen und einer entsprechenden protokollarischen Dokumentation erfolgen.

Über die Historie der Petschaft

Die Geschichte des Stempelsiegels ist mindestens so alt, wie es Dokumente und vertrauliche Schriftstücke gibt. Bereits in der Vorgeschichte waren die weltlichen Herrscher bestrebt, ihre abgefassten Dokumente mit einem einzigartigen Siegel zu versehen. Damit wurde der schriftliche Inhalt quasi amtlich. Die ersten Exemplare wurden als Rollsiegel bereits von den Sumerern im vorderen Orient 3.200 bis 3.100 v. Chr. verwendet. Ab dem Mittelalter durften auch weitere Körperschaften neben dem Adel und der Kirche, wie etwa untergeordnete Behörden, Gerichte, Zünfte, Kaufmannschaften (wie z. B. die Hanse) und Notariate ein Siegel führen.

Funktion und Nutzung in der Gegenwart

Das Führen eines Siegels heutzutage ist beileibe kein historischer Anachronismus. Immer noch nutzen Adelshäuser und einige bürgerliche Körperschaften ein Siegel um bestimmte Schriftstücke zu beglaubigen. In einigen Alltagsfällen haben Plomben oder selbstklebende Siegel mit einer Prägung die Funktion eines Siegelstempels übernommen (beispielsweise beim Zoll oder Gerichtsvollzieher). Darüber hinaus haben auch zunehmend Unternehmen die Stempelsiegel für sich entdeckt und nutzen eigene Firmenstempel. So wollen sie für ihre Produkte die Garantie auf deren Echtheit und Individualität kundtun. Aber auch Privatpersonen nutzen Siegel und Stempel gerne zu Dekorationszwecken. Mit einem individuell gestalteten Stempel wird den Einladungen oder Tischkärtchen eine persönliche Note verliehen.

Über die genutzten Materialien

Im Allgemeinen bestehen die heute gebräuchlichen Stempel aus einem Griff und einer Siegel- oder Stempelplatte. Je nach Art der Verwendung oder Bedeutung des Stempelsiegels, können die dabei genutzten Materialien variieren. So kann der Griff beispielsweise nur aus Holz oder aus einem Edelmetall bestehen. Aus Schulzeiten werden die Meisten noch den "Kartoffeldruck" kennen, aber auch ein einfacher Radiergummi reicht, um ein entsprechendes Prägewerkzeug herzustellen. Spezielle Firmen, wie die Alphanis Institut für Fälschungssicherheit GmbH, bietet Moderne Siegelstempel an.  Die Art des Materials des Stempels ist also nicht so entscheidend wie der eigentliche individuelle Siegelabdruck. Denn erst dieser verweist durch seine gestalterische Einzigartigkeit auf einen bestimmten Adressaten. Der Siegelabdruck, der dann auf das Dokument aufgebracht wird, kann entweder mit einem speziellen Siegellack, aber auch mit Hilfe von Wachs oder Tusche erfolgen.